OK Coaching

Wahrnehmung erfolgt ganzheitlich. Das zeigen schon die unterschiedlichen Prinzipien, die in der Gestalttherapie beschrieben werden. Auf verschiedene Arten und Weisen strukturiert unser Gehirn Situationen, um Neues dementsprechend einordnen zu können. So z. B. sortiert es nach Nähe, dh es stellt Zusammenhänge zu vorhergegangenen Geschehnissen her und kombiniert. Dort wo es Ähnlichkeiten gibt werden Verbindungen geschaffen. Daher können wir sagen, dass jeder Mensch dieselbe Angelegenheit anders wahrnehmen wird. Die Erfahrungen einzelner Personen sind tatsächlich  so unterschiedlich, wie jeder einzelne Regentropfen, der auf die Erde fällt.

Ob und was, und vor allem wie viel wir wahrnehmen, hat ganz stark auch damit zu tun, ob wir aktiv bei einer Sache dabei sind. Denn Wahrnehmung findet nicht unbedingt automatisch statt. Durch Aufmerksamkeit und vor allem auch Achtsamkeit können wir bewusst Elemente ausblenden, oder aber auch gezielt in unsere Wahrnehmung aufnehmen. Das alles kann man trainieren. Das Vermeiden, wie auch das aktive Einbeziehen.

Somit ist es auch nicht jedem von uns gegeben, dasselbe zu registrieren, wie andere im gleichen Umfeld. Es steht somit fest, dass Wahrnehmung nicht immer objektiv ist. Optische Täuschungen zeigen uns, dass wir auch nur das sehen, was wir in diesem konkreten Moment erkennen wollen oder  können – je nachdem, welcher Verdrängungsmechanismus bei uns gerade aktiviert ist. Wir interpretieren die Geschehnisse des Alltags so, wie es für uns gerade hinein passt. Sehr häufig ist das auch eine Grundlage für Konflikte, Unverständnis oder das Gefühl des Nicht-Verstanden-Werdens. Objektive und subjektive Bestandteile der Wahrnehmung verschwimmen regelrecht miteinander und so ist eine Einzelwahrnehmung immer etwas sehr Individuelles.

Ich persönlich würde das Wort jetzt gerne etwas auseinander nehmen und zerpflücken, um noch näher unter den Teppich zu schauen. Wahr – nehmen. Das hat für mich auch viel damit zu tun, die Wahrheit auch nehmen zu können oder zu wollen. Das ist eine bewusste Entscheidung in die eine oder in die andere Richtung. Wahrheit bedeutet für uns, zu erkennen, was wirklich der Tatsache entspricht. Ist diese Wahrheit, die wir sehen aber auch wirklich allgemein gültig? Ich würde sagen: Nein. Wenn wir in die Welt da draußen blicken, sehen wir Kriege und Unstimmigkeiten jeglicher Art zwischen Menschen, die ihre Wahrheiten nicht in Einklang bringen. Da gibt es Opfer und Täter und diese Rollen verschmelzen in ein und derselben Person, je nachdem wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken, und von welcher Perspektive wir das ganze betrachten.

Wahr – nehmen für dich selbst. Im Begriff wohnt ganz stark das Thema SPÜREN inne. Das suggeriert, dass wir mit all unseren Sinnen aufnehmen, jedes Detail erfassen: Ob wir nun hören, fühlen oder riechen. Finetuning. Ob wir das tun, erwartet von uns, dass wir überhaupt von etwas oder jemanden Notiz nehmen, mitbekommen, dass da gerade etwas Wesentliches zugange ist, und es in erster Priorität überhaupt bemerken.

Wahrnehmen können wir aber auch Gelegenheiten. Im Leben wird es viele Chancen und Möglichkeiten für jeden von uns geben. Ich behaupte aber, dass wir nicht immer alle Gelegenheiten sprichwörtlich beim Schopf packen. Nutzen wir wirklich immer alle Momente, die uns voranbringen wollen? Dazu ist es erstmal notwendig, diesen Vorteil zu erkennen. Und in weiterer Folge brauchen wir dazu auch den Mut, die Schritte in diese neue Richtung zu lenken. Oftmals schauen wir doch weg und meinen, dass dies oder das nicht für uns bestimmt ist. Ist es unsere Unfähigkeit zu erkennen, oder ist es tatsächlich unsere Feigheit? Manchmal ist es auch einfacher, alles beim Alten zu lassen – so nach dem Motto: Augen zu und NICHT durch.

Eine Wahrheit ist eine Tatsache. Diese kann dann angenehm oder nicht so angenehm sein. Hand aufs Herz: Die positiven schauen wir uns gerne an – bereitwillig und anstandslos – auch im Wiederholungsmodus. Die negativen waren aus unserer Sicht gar nie da – sind wir doch gut im Verdrängungsmechanismus einschalten. Diese negativen Elemente halten wir bewusst oder unbewusst nieder oder, wenn wir sie doch kurz aufblitzen sehen, werfen wir sie gekonnt aus dem Sattel.

Die gute Nachricht: Zu einem Coaching kommen ohne Zögern diejenigen, die manches vielleicht nicht wahrnehmen können, aber mutig genug sind, einen gemeinsam erarbeiteten Veränderungsschritt umzusetzen. Und: Diejenigen mit dem perfekt eingestellten Verdrängungsmechanismus kommen eher seltener. Aber, auch hier kann ich dich beruhigen. Auch diesen Verdrängungsmechanismus können wir gemeinsam gezielt ausschalten. Ich finde dein Knöpfchen, das in Dauerschleife aktiviert ist, wenn du das möchtest. Wenn die Deaktivierung läuft, und du bereit bist für deinen Weg, der dir vorbestimmt ist, und immer ein guter sein wird, dann wirst du staunen, was du alles an neuwertigen Gefühlen von Freude und positiven Vibes auf dem roten Teppich deines Lebenswegs vorfindest. Und eines wirst du dann bereuen, nämlich dass du nicht schon früher damit angefangen hast – mit der Wahrnehmung, der dazugehörigen Umsetzung und dem danach auftauchenden Erfolg. Vor allem das Gefühl von Zufriedenheit bleibt dann weiterhin verborgen, dabei wäre es so einfach gewesen, die Spur dorthin aufzunehmen. Ich kann sie förmlich riechen ;-). Aber das ist eine andere Geschichte.

 

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